Vom
23. bis 29. November fand in Tübingen/Rottenburg zum 6. Mal das
Filmfest von TERRE DES FEMMES statt. Viele preisgekrönte Spiel-
und Dokumentarfilme aus über 25 Ländern waren zu sehen sein,
darunter verschiedene Werke aus Osteuropa und unabhängige Produktionen
aus den USA. Schwerpunktthemen sind Geschlechtsidentität - Trans-,
Homo- und Intersexualität -, Frauen und Krieg sowie Häusliche
Gewalt. Stargast war Nong Toom Transsexuelle und ehemaliger Kickboxchampion
aus Thailand, über deren Leben der Film "Beautiful Boxer" gedreht
wurde. Innerhalb der Rahmenveranstaltungen hat die renommierte tschechische
Roma-Sängerin und Menschenrechtsaktivistin Ida Kelarová ein
Konzert und einen Workshop gegeben.
Ausführliche Informationen als PDF:
Am 23. November eröffnete TERRE DES FEMMES zum 6. Mal sein Filmfest "FrauenWelten" mit
der vergnüglichen Komödie und zugleich bissigen Satire über
Schönheits- und Weiblichkeitswahn in den USA - "Little Miss
Sunshine".
Verschiedene Filme über Geschlechtsidentität -
Trans-, Homo- und Intersexualität - provozierten dieses Jahr auf
dem TERRE DES FEMMES-FILMFEST "FrauenWelten" Reflektionen über
ein wenig debattiertes Thema, mit den Filmen "Both", "Beautiful
Boxer", "Altra Metá", "Fremde Haut" und "Sevigne".
Nong Toom war persönlich für Publikumsgespräche zum
Film "Beautiful Boxer" anwesend.
In einem weiteren Schwerpunkt "Frauen und Krieg" zeichnete
die engagierte Regisseurin Jasmila Zbanic in "Esmas Geheimnis" beispielsweise
den Überlebenskonflikt einer im Bosnienkrieg vergewaltigen Frau.
Der Film erhielt den Goldenen Bären auf der Berlinale. Die Dokumentation "Artist
of resistence" wiederum zeigte am Beispiel einer Künstlerin
in El Salvador, wie Frauen nicht nur Anklage erheben gegen Menschenrechtsverletzungen,
sondern auch versuchen, zum Heilungsprozess beizutragen.
Heilende Kräfte entfaltete auch die bekannte tschechische
Roma-Sängerin und Menschenrechtsaktivistin Ida Kelarova, über
die der Film "Gilaven - Sing!" gezeigt wurde. Sie gab innerhalb
des Rahmenprogramms einen Workshop in Gesangstherapie und ein Konzert
im Sudhaus zum 25. November, Internationaler Tag "NEIN zu Gewalt
an Frauen".
Aus drei Kontinenten zeigte das Filmfest Werke über Häusliche
Gewalt, auch Thema der am 25. November gestarten neuen Kampagne von
TERRE DES FEMMEs. Darunter waren "Sisters in Law" der renommierten
Dokumentarfilmerin Kim Longinotto über wagemutige Richterinnen
in Kamerun zu sehen oder "Paulina", surrealistische Dokufiktion
aus SzenenfotoMexiko. Gewalt gegen Frauen, die Situation von Migrantinnen
und von Industriearbeiterinnen wurden in weiteren berührenden
Spiel- und Dokumentarfilmen angesprochen. Darunter finden sich "Princesas" des
anerkannten spanischen Regisseurs Fernando León de Aranoa, "Water" der
indischen Regisseurin Deepa Mehta (Fire) und "Kaltes Land" der
australischen Regisseurin Niki Caro (Whale Rider)
Auf dem diesjährigen Filmfest war auch die neue deutsch-englische
TERRE DES FEMMES-Publikation "Menschenrechte von Frauen im Blickpunkt
des Films - Fokus Afghanistan" erhältlich. Das Buch dokumentiert
Gespräche mit RegisseurInnen und MenschenrechtsaktivistInnen auf
unseren letzten Filmfesten, darunter Mohsen Makhmalbaf, Jeanine Meerapfel,
Marziyeh Meshkini, Nawfel Saheb-Ettaba, Elke Jonigkeit und Dr. Sima
Samar u.a.m.
Die Filme wurden in Zusammenarbeit mit der Frauenbeauftragten der
Universitätsstadt Tübingen in den Kinos Museum und Arsenal
in Tübingen und Waldhorn in Rottenburg aufgeführt. So hoffen
unser Publikum hatte viel Vergnügen, Nachdenklichkeit und spannende
Begegnungen auf unserem 6. Filmfest.