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Festivalrückblick 2019 - Rahmenprogramm


Querfeldein mit Sisters e.V. und #ichbinkeinfreier


Zum 25. November, dem Internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“, ist das Ribingurumu gepackt voll, als der studentische Verein Querfeldein die Gesprächsrunde in gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre eröffnet.


Die Gäste sind: Marie Kaltenbach von Sisters – für den Ausstieg aus der Prostitution e.V. und Sarah Kim von der Kampagne #ichbinkeinfreier.


Beide erklären auf die Initialfragen der Moderatorin, warum sie sich engagieren für die Abschaffung der Prostitution und für das „Nordische Modell“ mit dem Sexkaufverbot, bei dem die Prostituierten entkriminalisiert werden, die Sexkäufer jedoch Strafen und evtl. sogar Gefängnis riskieren. Sie bieten viele Informationen an, die sie in ihrer konkreten Unterstützungsarbeit mit ausstiegswilligen Prostituierten gesammelt haben.


Über den Prostitutionsmarkt auf dem zwischen 200.000 und 1 Millionen Prostituierte in Deutschland gehandelt werden, die zu 95% aus armen Ländern Osteuropas kommen; diese sind zumeist unfähig der deutschen Sprache und ungeschützt, fast alle in Zwangslagen, die sie in diese Tätigkeit treiben, welche Traumata hervorruft, die mit Kriegs- und Folteropfern zu vergleichen sind; in dem täglich 1,2 Millionen Männer zu Prostituierten gehen; über deren Verlangen nach „Frischfleisch“, das dazu führt, dass die Frauen permanent durch Deutschland geschleust werden; über die immer gewalttätigeren und enthemmteren Praktiken der „Freier“.


Unterstützt von Videoclips die auf der Grundlage von realen Aussagen von Prostitutions-Überlebenden gedreht wurden, zeichnen beide ein beeindruckendes Bild einer von Gewalt durchsetzten Wirklichkeit, die von vielen der ZuschauerInnen bisher so nicht wahrgenommen worden war. Deshalb sind einige Aha-Erlebnisse zu beobachten, ZuschauerInnen, die meinen, sie hätten das bisher anders gesehen, aber nach diesen Ausführungen könnten sie nicht anders, als für das Nordische Modell zu stimmen.


Zonta sagt NEIN zu Gewalt an Frauen


Am 25. November, dem Internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ zeigt Zonta International Präsenz im Kino Museum. Die Museumsfassade und die Zonta-Damen sind mit Hinweis auf diesen Tag in Orange gehüllt.


Im Kinosaal begleiten sie die Vorführung von „For a Happy Life“, dem Spielfilm über eine Zwangsverheiratung von jugendlichen MigrantInnen in Belgien – er Pakistani, sie Algerierin – die darum kämpfen, über ihre Liebe und ihre Beziehung selbst bestimmen zu dürfen.

Foto: Sven Naisser


Lesung Necla Kelek


Sandra Stopper von TERRE DES FEMMES führt die Soziologin und Frauenrechtlerin Necla Kelek ein. Necla ist Gründerin der „Initiative säkularer Islam" und Vorstandsfrau von TERRE DES FEMMES. Sie liest aus ihrem neuesten Buch: „Die unheilige Familie – Wie die islamische Tradition Frauen und Kinder entrechtet“. Sie erklärt dabei, wie islamische Familientraditionen verhindern, dass Frauen ihre Grundrechte wahrnehmen, und auch muslimische Männer Opfer der Gewaltstrukturen werden.


Sie fordert einen politischen Neuansatz für echte Integration zur Vermeidung einer Parallelgesellschaft. Eine lebhafte Diskussion schließt sich an mit dem Publikum, das den Oberen Museumssaal bei der Veranstaltung der Buchhandlung Osiander bis auf den letzten Platz füllt.

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