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Spielfilmgäste


Sandra Maischberger
Film: Nur eine Frau

Publikumsgespräch:
Donnerstag 21.11.19, 20:30 Uhr, Studio Museum, Tübingen


1966 in München geboren. Vor, während und nach ihrer Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule München 1987 arbeitete Sandra Maischberger im Radioprogramm des Bayerischen Rundfunks. Ihre Arbeit beim Fernsehen begann sie 1988 beim Privatsender Tele5. Es schlossen sich u.a. die Sendungen „Live aus dem Schlachthof“ (BR), „Talk im Turm“ (Sat.1), „0137“ (Premiere) und „Spiegel TV Interview“ (VOX) an. In den Jahren 2000-2006 moderierte Sandra Maischberger die Sendung „maischberger“ auf n-tv, wofür sie mit diversen Fernsehpreisen ausgezeichnet wurde. Seit 2003 moderiert sie die Sendung „Menschen bei Maischberger“ in der ARD, die seit Januar 2016 auf einem neuen Sendeplatz „maischberger“ heißt. Seit Mitte der Neunziger Jahre dreht Sandra Maischberger zudem Reportagen und Dokumentarfilme. In Zusammenarbeit mit Ihrem Mann, Jan Kerhart, entstand u.a. der Film „Helmut Schmidt außer Dienst“, für den sie 2008 mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet wurden. In ihrer Verantwortung als Geschäftsführerin und Produzentin der Vincent TV GmbH wurden seit 2000 zahlreiche Reportagen, Dokumentationen und Dokudramas realisiert. Und ebenso der Kinofilm der Regisseurin Sherry Hormann („Wüstenblume“) „Nur eine Frau“ der 2019 unter anderen Auszeichnungen auf verschiedenen Filmfestivals für den Deutschen Filmpreis nominiert wurde.

Filmografie (Autorin, Auswahl):
2002 „Dr. Wedel und Mr. Hyde“, 60 Min., ZDF
2002 „Es ist 20 Uhr – 50 Jahre Tagesschau“; Dokudrama, 60 Min., NDR/WDR
2007 „Helmut Schmidt außer Dienst“; 90 Min., NDR/ARD
2010 „Richard von Weizsäcker – für immer Präsident“; 90 Min, NDR/ARD
2011 „Pershing statt Petting“; 2x45 Min., ZDF
2013 „16x Deutschland: Berlin“, 15 Min., rbb/ARD
2013 „Schmidt und Giscard d’Estaing – eine Männerfreundschaft“
2014 „Mensch, Bio!“; 90 Min., WDR

Filmografie (Produzentin, Auswahl):
2013 „Ein blinder Held – Die Liebe des Otto Weidt“
2014 „Kill Zone USA“
2015 „Abenteuer Türkei“
2016 „Der gute Göring“
2017 „Mata Hari und Mademoiselle Docteur“
„ Die Arabische Halbinsel“
2019 „Nur eine Frau“ (Kino)


© Peter Rigaud

Milena Trobozic Garfield
Film: Šavovi – Stitches

Publikumsgespräch:
Freitag, 22.11.2019, 20:30 Uhr, Studio Museum, Tübingen
Samstag, 23.11.2019, 18:00 Uhr, Studio Museum, Tübingen

Milena Trobozic Garfield ist Gründerin und Leiterin von West End Productions in Serbien und arbeitet als Film- und Theaterproduzentin. Sie startete ihre Karriere eigentlich als Schauspielerin, war aber schon bald mehr am kreativen Prozess und der Produktion interessiert. Nachdem sie sich in Serbien erfolgreich etabliert hatte, zog es Milena in die USA, wo sie Broadway in Belgrad produzierte, ein 30-Nächte Lauf des Stücks The Graduate, was als eines der wichtigsten Theaterevents des Jahres gefeiert wurde.
Milena Garfield produzierte verschiede Filme, unter anderem White White World der mit dutzenden internationalen Filmpreisen ausgezeichnet wurde und 2011 für den Europäischen Filmpreis nominiert war. Ihre neueste Produktion Šavovi – Stitches ist ebenfalls schon vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit einem Publikumspreis der Panoramasektion der Berlinale 2019 und neun weiteren internationalen Preisen. Neben ihrer Tätigkeit als Produzentin ist Milena auch Autorin, unter anderem mit dem Buch This American Wife über ihr Leben in den USA aus einer feministischen Perspektive. Zudem schreibt sie regelmäßig in diversen Bosnischen und Serbischen Medien.


Eva Spreitzhofer
Film: Womit haben wird das verdient?

Publikumsgespräch:
Samstag, 23.11.2019, 20:30 Uhr, Studio Museum, Tübingen
Sonntag, 24.11.2019, 18:00 Uhr, Studio Museum, Tübingen
Sonntag, 24.11.2019, 20:15 Uhr, Kino Waldhorn, Rottenburg

Eva Spreitzhofer wurde am 4. März 1967 im österreichischen Graz geboren. Von 1987 bis 1990 studierte sie Schauspiel an der Schauspielschule am Volkstheater Wien. Seitdem war sie in zahlreichen Filmen, Fernseh- und Theaterproduktionen zu sehen. 2000 gewann sie mit ihrem allerersten Drehbuch TIGERMÄNNNCHEN SUCHT TIGERWEIBCHEN den Drehbuchwettbewerb des ORF in der Kategorie Bester Fernsehfilm. Dieser wurde von team-Worx produziert, einem der führenden Fernsehproduktionsunternehmen für die ARD und den ORF. Eva Spreitzhofer schrieb zahlreiche weitere Drehbücher, u.a. KÖNIG OTTO und die Miniserie ZODIAK für den ORF und SAT 1, sowie für die ARD-Fernsehfilme ZWEI WOCHEN FüR UNS und HEUTE HEIRATET MEIN MANN. Sie ist die Schöpferin der ORF-Erfolgsserie SCHNELL ERMITTELT, die in 40 Länder verkauft wurde. 2015 präsentierte sie auf dem Filmfestival „Diagonale“ ihren ersten Dokumentarfilm UNTER BLINDEN, bei dem sie Regie führte und das Drehbuch schrieb. 2016 erhielt sie für KLEINE GROSSE STIMME den Seoul International Drama Award „Bestes Drehbuch“. Eva Spreitzhofer arbeitet als Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin. Sie lebt in Wien und hat zwei Töchter. Seit 2006 ist sie Vorsitzende des Drehbuchverbands Austria und Gründungsmitglied der Akademie des österreichischen Films.

Filmografie (Auswahl):
2018 Womit haben wir das verdient?
2015 Unter Blinden – Das extreme Leben des Andy Holzer (Dokumentarfilm)
2009 Schnell ermittelt (Idee und Konzept)
2007 Zodiak (Drehbuch)
2006 Heute heiratet mein Mann (Drehbuch)
2004 Zwei Wochen für uns (Drehbuch)
2003 Tigermännchen sucht Tigerweibchen (Drehbuch)


© Brunner Images

Necla Kelek
Film: Nur eine Frau

Publikumsgespräch:
Samstag 23.11.19, 18:00 Uhr, Studio Museum, Tübingen
Samstag 23.11.19, 20:15 Uhr, Kino Waldhorn, Rottenburg

Necla Kelek, 1957 in Istanbul geboren, kam mit 10 Jahren nach Deutschland. Nach der Schule lernte sie Technische Zeichnerin, bevor sie über den zweiten Bildungsweg und mit finanzieller Unterstützung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung Volkswirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg sowie Soziologie an der dortigen Universität studierte. Ihre Doktorarbeit schrieb sie 2001 in Greifswald und in Hamburg über das Thema "Islam im Alltag. Islamische Religiosität und ihre Bedeutung in der Lebenswelt von Schülerinnen und Schülern türkischer Herkunft".
Sie lebt und arbeitet als freie Autorin, Publizistin und Politikberaterin in Berlin, schreibt regelmäßig Kolumnen u.a. bei EMMA und dem Speakers Corner der Funke Medien Gruppe, sowie Gastbeiträge in allen großen Medien. Die Zeitschrift „Cicero“ listete sie 2017 auf Platz 60 der einflußreichsten Intellektuellen Deutschlands. Sie hält Vorträge und Reden, veranstaltet Workshops und Berufsfortbildungen und ist aktuell im Projekt „r.future.tv“, einem Medien- und Betreuungsprojekt mit seit 2016 Geflüchteten in Berlin-Prenzlauer Berg aktiv. Ihr aktuelles Buch „Die unheilige Familie“ beschäftigt sich mit der Gefahr, „wie die islamische Tradition Frauen und Kinder entrechtet, so dass sie ihre Grundrechte in Deutschland nicht wahrnehmen können“.


Dokumentarfilmgäste


Beryl Magoko
Film: In Search...

Publikumsgespräch:
Dienstag, 26.11.2019, 18:00 Uhr, Kino Museum 2, Tübingen

Die Filmemacherin Beryl Magoko stammt aus Kenia. Ihr erster Film „The Cut“ (https://thecutdocumentary.wordpress.com/) lief auf fast 30 internationalen Filmfestivals und hat mehrere Auszeichnungen erhalten. Nach ihrem Abschluss an der KU in Uganda ging sie nach Deutschland, um dort ein Postgraduiertenstudium weiterführend an der KHM Köln zu absolvieren. Ihr 90 minütiger Abschlussfilm „In Search...“ hat bereits Filmpreise auf der DOK-Leipzig und dem IDFA (International Documentary Film Festival Amsterdam) erhalten.
Wenn sie nicht an ihrem Computer sitzt, um neue Filmideen zu entwickeln, macht sie Aufklärungsarbeit zum Thema FGM (Weibliche Genitalverstümmelung) oder unterstützt Studierende der AIB (Akademie für Internationale Bildung – Bonn). Zurzeit bereitet sie ihren nächsten Film vor.

Filmografie:
2018 In Search…
Othermothers (Noch unveröffentlicht)
2013 Water for Janet and Felicitas (Kurzfilm)
2012 The Cut
2010 Fred Fish Frying (Kurzfilm)


Chelo Alvarez-Stehle
Film: Sands of Silence – Waves of Courage

Publikumsgespräch:
Mittwoch, 27.11.2019, 18:00 Uhr, Kino Museum 2, Tübingen

Chelo Alvarez-Stehle ist eine mehrfach ausgezeichnete spanisch-amerikanische Dokumentarfilmerin und ehemalige Korrespondentin aus Tokyo und Los Angels für die spanische Tageszeitung „El Mundo“. Ihre Arbeit als Regisseurin und Produzentin umfasste Dokumentarfilme über Menschenhandel und Zwangsprostitution wie „Tin Girls“ und Kurzdokumentarfilme wie „Sold in America“. Sie war Ko-Produzentin von „Through the Wall“, ein Kurzdokumentarfilm über Immigration, der 2016 den IMAGEN (den „Latino“ Golden Globe) gewann. Ihr aktueller Dokumentarfilm „Sands of Silence – Waves of Courage“ über sexuelle Gewalt und Sexhandel, an dem sie als Produzentin, Regisseurin und Autorin beteiligt ist, gewann schon einige internationale Preise. Er ist erneut für den IMAGEN Preis nominiert und wurde in der UNO sowie dem Europaparlament aufgeführt.


Ella Antoni
Film: Mulherada

Publikumsgespräch:
Samstag, 23.11.2019, 15:30 Uhr, Studio Museum, Tübingen
Sonntag, 24.11.2019, 11:00 Uhr, Frauencafé „achtbar“, Tübingen

Ella Antoni (geboren in Hamburg, 1989) lebt momentan in Schleswig-Holstein. Sie absolvierte ihren Master of Arts im Jahr 2016 in den Interdisziplinären Lateinamerikastudien an der Freien Universität Berlin. Während einer Feldforschung in Brasilien im Jahr 2014 lernte sie Carmen kennen. In diesem Moment wusste sie, dass sie einen Dokumentarfilm über ihre Bewegung machen wollte - Mulherada (2018) ist ihr Debüt als Regisseurin und Produzentin.


Shammi Singh
Film: Women’s Voice – India’s Choice

Publikumsgespräch:
Freitag, 22.11.19, 18:00 Uhr, Kino Museum 2, Tübingen

Shammi Singh (31) ist der Sohn einer deutschen Mutter und eines indischen Vaters. Er hat sein ganzes Leben in Deutschland verbracht, ist dort zur Schule gegangen und hat bis Ende 2017 in Marketing-Agenturen gearbeitet.
In den letzten Jahren hatte er jedoch das Gefühl, dass es ihn immer mehr auf den indischen Subkontinent zieht. Er reiste daraufhin mehrmals nach Indien. In der deutschen Heimat wurde er nach den Reisen immer mit der Frage konfrontiert, wie Frauen in Indien behandelt werden. Um herauszufinden, wie Frauen in Indien tatsächlich leben, begann er im Januar 2018 mit den Arbeiten zu WOMEN'S VOICE - INDIA'S CHOICE, seinem ersten Dokumentarfilm. Feminismus ist nicht nur Frauensache - es geht uns alle etwas an, das ist seine Überzeugung. Daher ist es ihm unglaublich wichtig, dass sich auch Männer für feministische Themen stark machen und Frauen auf dem Weg zur Gleichberechtigung unterstützen.
Die Produktion hat Shammi Singh komplett selbst übernommen. Von der Konzeption bis hin zur Regie, dem Filmen, den Interviews, dem Schneiden, Produzieren, Schreiben und Aufnehmen der Musik ist alles von ihm übernommen worden. Er ist kein professioneller Filmemacher und hat sich während des gesamten Filmprozesses, der genau ein Jahr dauerte, alle diese Fähigkeiten selbst beigebracht.


ExpertInnen


Dr. med. Gabriele Halder
Film: Que sea ley – Let it be Law

Publikumsgespräch:
Donnerstag, 21.11.2019, 18:00 Uhr, Kino Museum 2, Tübingen
Samstag, 23.11.2019, 18:00 Uhr, Kino Waldhorn, Rottenburg

Dr. Gabriele Halder ist niedergelassene Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Schwerpunkte ihrer Tätigkeit liegen vor allem in den Bereichen Familienplanung und Schwangerschaft. Bereits während ihres Studiums war sie in einer studentischen Arbeitsgruppe zur Sexualtherapie aktiv und bot Beratungen im Frauenzentrum an. Sie arbeitete in der interdisziplinären Forschungsgruppe Osteoporoseprävention peri- und postmenopausaler Frauen im Klinikum Steglitz und war zeitgleich die erste Gynäkologin, die bei der Pro Familia Berlin arbeitete. Durch ihre Türkischkenntnisse konnte sie sich hier vor allem um die Belange von Migrantinnen kümmern.
Gabriele Halder ist deutsches Board-Mitglied bei der Internationalen Vereinigung für Schwangerschaftsabbruch und Kontrazeption (FIAPAC) sowie Gründungsmitglied des seit 1992 bestehenden Familienplanungszentrum Berlin e.V. – BALANCE, bei dem sie weiterhin Vorstandsmitglied ist. Das Zentrum bietet medizinische Betreuung und Beratung in den Bereichen Familienplanung, Sexualität und Frauengesundheit.


Sandra Norak

Einführung:
„Verliebt, verführt, verkauft“ Freitag 22.11.19, 17:00 Uhr, Studio Museum, Tübingen,
Eintritt frei!
Gesprächsrunde:
„Sexkauf stoppen – Jetzt!“ Freitag 22.11.19, 18:00 Uhr, Studio Museum, Tübingen,
Eintritt frei!
Publikumsgespräch:
„Ich gehöre ihm – Loverboy“ Freitag 22.11.19, 20:30 Uhr, Kino Museum 2, Tübingen

Sandra Norak ist angehende Juristin (Univ.). Sie war Opfer eines "Loverboys" und 6 Jahre in der Prostitution gefangen. Jetzt betreibt sie Aufklärungsarbeit über Prostitution und Menschenhandel, vor allem über die sogenannte "Loverboy"-Methode. Sandra Norak macht auch Präventionsarbeit an Schulen, um jungen Mädchen zu zeigen, wie sie "Loverboys" erkennen und sich vor ihnen schützen können. Sie setzt sich für eine Änderung der liberalen Prostitutionsgesetzgebung in Deutschland ein und macht darauf aufmerksam, dass unsere jetzige Gesetzgebung zu Prostitution ein Push-Faktor für Menschenhandel ist.


Simon Häggström

Gesprächsrunde:
„Sexkauf stoppen – Jetzt!“ Freitag 22.11.19, 18.00 Uhr, Studio Museum, Tübingen,
Eintritt frei!

Simon Häggström ist schwedischer Polizeikommissar spezialisiert auf Prostitution und Menschenhandel in der Abteilung Nationale Operationen (früher die Nationale Kriminalbehörde) in Stockholm. Nach seinem Abschluß an der Stockholmer Polizeiakademie arbeitete Häggström zunächst in der Abteilung für Rauschgift im Zentrum von Stockholm bevor er sich dann ab 2009 auf Sexkauf spezialisierte. Simon Häggström ist inzwischen eine bekannte und viel gesuchte Stimme in der öffentlichen Debatte um Prostitution und Menschenhandel, sowohl in Schweden wie auch im Ausland. Aus erster Hand kann er über seine Erfahrungen mit dem sogenannte „Nordischen Modell“, also des Sexkaufverbotes und dessen Umsetzung in Schweden berichten. Zudem ist er Autor der Bücher Shadow’s Law - The True Story of a Swedish Detective Inspector Fighting Prostitution und Night City, die über den Kampf Häggströms und seiner KollegInnen gegen Prostitution in Schweden berichten.
Zusammen mit Kriminaloberrat Sporer aus Augsburg fungierte Häggström als Experte in den Anhörungen des Europaparlaments zum Thema Prostitution. An deren Ende forderte das Europaparlament schon im Jahr 2014 alle EU-Mitgliedsstaaten dazu auf, das Nordische Modell in ihren Ländern umzusetzen, da „nicht nur Zwangsprostitution, sondern auch freiwillige sexuelle Dienstleistungen gegen Bezahlung die Menschenrechte und die Würde des Menschen verletzen“.


Helmut Sporer

Gesprächsrunde:
„Sexkauf stoppen – Jetzt!“ Freitag 22.11.19, 18:00 Uhr, Studio Museum, Tübingen,
Eintritt frei!

Helmut Sporer ist Kriminaloberrat der Kriminalpolizei in Augsburg und dort Leiter des für Menschenhandel zuständigen Kommissariat 1. Schon seit 1990 ist er beruflich mit der Thematik Prostitution und Menschenhandel betraut.
Unter dem Begriff „Augsburger Weg“ hat er deren Konzeption unter dem Begriff “Prostitution - Menschenwürde und Selbstbestimmung als zentrale Kriterien einer notwendigen Neuregelung“ zusammengefasst. Er meint, die Gesetze seien gelockert worden mit dem Ziel, dass Prostituierte selbstbestimmt arbeiten können. Das Gegenteil sei jedoch der Fall. „Profitiert haben Bordellchefs, Zuhälter und Menschenhändler; nur 5-10% der Prostituierten arbeiten freiwillig, rund 90% arbeiten unter Zwang oder scheinfreiwillig“, ist Sporer überzeugt. „Die Prostitution ist kein Job wie jeder andere und deshalb sollte die Prostitution nicht dem Gewerberecht untergeordnet werden. Die Prostitution war schon immer von hochkriminogenen Begleitfaktoren umgeben und daran wird sich auch nichts ändern. “
Kriminaloberrat Sporer ist Sachverständiger im Rechtsausschuß des Bundestages zum Prostituiertenschutzgesetz und fungierte zusammen mit seinem schwedischen Kollegen Simon Häggström als Experte in den Anhörungen des Europaparlaments zum Thema Prostitution. An deren Ende forderte das Europaparlament schon im Jahr 2014 alle EU-Mitgliedsstaaten dazu auf, das Nordische Modell in ihren Ländern umzusetzen, da „nicht nur Zwangsprostitution, sondern auch freiwillige sexuelle Dienstleistungen gegen Bezahlung die Menschenrechte und die Würde des Menschen verletzen“.


Inge Bell

Gesprächsrunde:
„Sexkauf stoppen – Jetzt!“ Freitag 22.11.19, 18:00 Uhr, Studio Museum, Tübingen
Eintritt frei!

Fahnenaktion zum Internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen!“
Samstag, 23.11.2019, 14:00 Uhr, Rathaus Tübingen

Inge Bell wurde 1967 im Siebenbürgen/Rumänien geboren, als Kind floh sie 1971 mit der Familie nach Deutschland. Sie absolvierte Osteuropa-Studien in München und London. 1997 ging sie als Slavistin und Osteuropa-Historikerin in die Politik-Redaktion des Bayerischen Rundfunks und arbeitete schon bald als Auslandsreporterin für die gesamte ARD. Ihr Fokus: investigative und zum Teil hoch kontroverse Politik-Reportagen über organisierte Kriminalität, Menschenhandel oder die Behandlung behinderter Menschen.
Hinschauen und Handeln – das erklärte Inge Bell zu ihren Maximen. Als Auslandsreporterin hatte sie während ihrer monatelangen Dreh- und Recherchereisen in Osteuropa viel Leid gesehen. Humanitäre Hilfsprojekte auf den Weg zu bringen, war für sie die logische Folge. Seit 2007 engagiert sich Inge Bell bei TERRE DES FEMMES e.V., Deutschlands größter Frauenrechtsorganisation – seit 2017 ist sie Stellvertretende Vorstandsvorsitzende. Ebenso ist sie Vorstandsfrau der Menschenrechtsorganisation gegen sexuelle Ausbeutung von Frauen und Mädchen SOLWODI. Für ihr ehrenamtliches Engagement wurde sie 2007 von der Europäischen Bewegung Deutschland mit dem Preis "Frau Europas" ausgezeichnet. 2012 verlieh ihr Bundespräsident Gauck das Bundesverdienstkreuz Sie ist regelmäßig Gast bei Podiumsdiskussionen und in TV-Talks. Inge Bell ist Unternehmerin und Systemische Business Coach.


Marie Kaltenbach

Zu Gast bei Querfeldein:
Montag, 25.11.2019, 20 Uhr c.t., Ribingurumu, Mühlstr. 20, Tübingen, Eintritt frei!

Marie Kaltenbach ist aufgewachsen bei Freiburg i.Br. Seit 2014 ist sie in Tübingen und studierte hier zunächst Soziologie und Politikwissenschaft. 2018 begann sie dann den Master Allgemeine Pädagogik ebenfalls in Tübingen zu studieren.
Im Jahr 2017 war Marie Kaltenbach Mitgründerin der SISTERS – für den Ausstieg aus der Prostitution e.V. – Ortsgruppe Tübingen/Reutlingen. Sie ist in Tübingen in verschiedenen Bereichen frauenpolitisch engagiert u.a. im Tübinger Frauennetzwerk 8. März und der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF). Beim kürzlichen Parteitag der SPD Baden-Württemberg, der mit der Entscheidung für das Nordische Modell endete, hielt sie eine viel beachtete Rede pro Sexkaufverbot.


Justyna Koeke

Zu Gast bei Querfeldein:
Montag, 25.11.2019, 20 Uhr c.t., Ribingurumu, Mühlstr. 20, Tübingen, Eintritt frei!

Justyna Koeke ist visuelle Künstlerin und setzte sich als Mitglied des Vereins Sisters e.V. für den Ausstieg aus der Prostitution ein. Aktuell engagiert sie sich mit der Social Media-Videokampagne ›#ichbinkeinfreier‹ gegen die Ausbeutung durch Prostitution und einen positiven Umgang mit Sexualität. Denn nach ihrer Ansicht, ermöglicht “gerade der digitale Raum (als Erweiterung des öffentlichen Raums) mir eine erhöhte Reichweite für meine aktivistische Kunst, außerhalb einer geschlossenen Zielgruppe.” Insbesondere ist damit auch der Versuch gemeint, den großen Teil der Männer mit einzubinden, die sich dagegen entschieden haben, Prostitution für sich zu nutzen.
Koeke ist geboren in Krakau und lebt und arbeitet in Ludwigsburg und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart in der Medienwerkstatt.


Gisela Schneider
Film: In the Name of Your Daughter

Publikumsgespräch:
Montag, 25.11.2019, 18:00 Uhr, Studio Museum, Tübingen

Dr. med Gisela Schneider ist Ärztin, spezialisiert in Tropenmedizin und öffentlicher Gesundheit, und leitet das Deutsche Institut für Ärztliche Mission in Tübingen (Difäm e.V.).
Als Direktorin des Difäm in Tübingen arbeitet sie schwerpunktmäßig mit lokalen Partnern in Afrika und Asien in der Verbesserung des Gesundheitssystems vor Ort. Dazu gehören der Aufbau von Gesundheitseinrichtungen, die Verbesserung der Medikamentenversorgung und die Ausbildung von Fachpersonal. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Prävention und Behandlung von HIV und Aids, Malaria, Tuberkulose und anderen Infektionskrankheiten sowie nichtübertragbarer und chronischer Krankheiten, wie Krebs und Diabetes oder psychische Erkrankungen.
Ziel ist es, vor allem benachteiligten Menschen in vernachlässigten Regionen und Ländern wie dem Kongo, Kenia, Malawi oder dem Tschad, Zugang zu einer guten Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

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