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Filmhighlights und Gäste

In „Gott existiert, ihr Name ist Petrunya“ fordert die arbeitslose Petrunya die verkrusteten patriarchalen Strukturen der ländlichen orthodox-katholischen Gesellschaft Nordmazedoniens heraus; der 16-fach preisgekrönte Spielfilm von Regisseurin Teona Strugar Mitevska konkurrierte im Berlinale Wettbewerb 2019 um den Goldenen Bären und beruht auf einer wahren Geschichte.

Auch in „Nur eine Frau“ geht es um tatsächliche Begebenheiten – Produzentin Sandra Maischberger begleitet beim Filmfest den Spielfilm um den Berliner „Ehren“mord an der jungen Deutsch-Türkin Hatun Aynur Sürücü.

Im bewegenden Thriller „Savovi-Stitches“ deckt Ana den tatsächlichen Skandal zu massenhaftem Kindesraub in Serbien auf; Produzentin Milena Garfield stellt das 10-fach preisgekrönten Werk in Tübingen vor, das bei der Berlinale 2019 uraufgeführt wurde.

Frisch aus Venedig, wo er für den Goldenen Löwen nominiert war, kommt „Die perfekte Kandidatin“ von Haifaa al Mansour, der Regisseurin von „Das Mädchen Wadjda“; sie begleitet weiterhin die saudischen Frauen in ihren Kämpfen für einen gleichgestellten Platz in ihrer Gesellschaft.

Der Beitrag Marokkos für die Oscars 2020, “Adam”, lässt zwei Frauen, die am Rande ihrer Gesellschaft leben, lernen sich solidarisch zu begleiten: die Witwe Abla und die unverheiratete Schwangere Samia, die einen moralischen Affront für ihr religiös geprägtes Umfeld darstellt.

Satirisch-schwarz-humorig mit vielen kritischen Untertönen hinterfragt die österreichische Komödie „Womit haben wir das verdient“ nicht nur islamische und rechte Fundamentalismen, sondern auch den Umgang mit diesen seitens der liberalen, feministischen „Multi-Kulti“-Gesellschaft; auch hier wird Regisseurin Eva Spreitzhofer zu Publikumsgesprächen anwesend sein.




Fokus „Religiöse Fundamentalismen“

Neben den vorgestellten Highlights im Filmprogramm – Gott existiert, ihr Name ist Petrunya; Nur eine Frau; Die perfekte Kandidatin; Adam; Womit haben wir das verdient – beleuchten weitere bewegende Filme den Themenfokus.

Im vielfach prämierten Drama „For a Happy Life“ versuchen zwei verliebte Jugendliche, er pakistanischer, sie algerischer Herkunft, ihre Liebe zu retten trotz drohender anderweitiger Zwangsverheiratung durch die Familie.

Und im Aufsehen erregenden, in Cannes nominierten Dokumentarfilm „Let it be law“ erleben wir den leidenschaftlichen kämpferischen Aufschrei der argentinischen Frauen gegen das katholische und evangelikale Patriarchat. Denn dieses lehnt den legalen, sicheren und kostenfreien Schwangerschaftsabbruchs unnachgiebig ab, trotz der katastrophalen Auswirkungen mit oft tödlichen Folgen, die das herrschende Abtreibungsverbot mit sich bringt.


Fokus „Ausstieg aus der Prostitution – Jetzt!“

Dieser Fokus wird besonders im Rahmenprogramm beleuchtet. Zum Thema Prostitution kursieren sowohl in den Köpfen als auch den Medien extrem viele Mythen, welche die gravierenden Gewalterfahrungen prostituierter Frauen ausblenden. So scheint es dringend, diesen Mythen verschiedene Erfahrungen mit den Realitäten gegenüber zu stellen. Sie kommen von denjenigen, die sich mit genau diesen Gewaltverhältnissen auseinandersetzen. In Gesprächsrunden wird von praxiserfahrenen TeilnehmerInnen ein Licht auf die komplexen Zusammenhänge zwischen Prostitutionsmarkt, Geschlechterbeziehungen allgemein und den Chancen prostituierter Frauen für einen Ausstieg geworfen.

TERRE DES FEMMES hat seit Jahren die Problematik der Zwangs- und Armutsprostitution an die Öffentlichkeit gebracht. Sie widmet dem Thema die diesjährige Hissung der TERRE DES FEMMES-Fahne zum Internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ unter dem Motto #sexistunbezahlbar: Für eine Welt ohne Prostitution“. Sie beleuchtet dabei auch die „Loverboy-Methode“, die Mädchen in Deutschland praktisch vom Schulhof weg in die Prostitution lockt.

Zur Gesprächsrunde „Sexkauf stoppen – Jetzt!“, am Thementag „Eine Welt frei von Prostitution“ (Freitag, 22. November), kommen eine Reihe höchst kompetenter TeilnehmerInnen : Sandra Norak, Überlebende der „Loverboy-Methode und heute angehende Diplomjuristin; Kriminalkommissar Simon Häggström, der seit über 10 Jahren das Sexkaufverbot in Schweden durchsetzt, sowie sein Kollege Helmut Sporer, Initiator des „Augsburger Wegs“, der neben Simon Häggström Experte in den Anhörungen des Europaparlaments zum Thema war; und die für die Abschaffung der Prostitution engagierte Aktivistin und Journalistin Inge Bell, zugleich Vorstandsfrau von TERRE DES FEMMES und SOLWODI.

In weiteren Gesprächen kommen Vertreterinnen von „Sisters e.V. – für den Ausstieg aus der Prostitution“ zu Wort, die sowohl Prostituierten beim Ausstieg helfen, als auch zu einem Bewusstseinswandel in der Gesellschaft beitragen wollen. Außerdem die Kampagne #ichbinkeinfreier, die positive Bilder einer emanzipierten Männlichkeit etablieren und eine Diskussion dazu anstoßen will.

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